Hallo Liebes,
Kennst Du das zwanghafte Gefühl perfekt sein zu wollen, alles richtig und niemanden enttäuschen zu wollen? Bringt Dich Dein Perfektionismus voran oder hält er dich vom Handeln ab?
Perfektion anzustreben kann anstrengend und deprimierend sein. Manchmal hält uns dieser Gedanke vom Handeln ab und setzt uns unter Druck. Nichts geht mehr.
Es gibt aber auch einen gesunden Perfektionismus, der uns voran bringt und motiviert. Du bist in Deiner Kraft und nimmst Dein Leben in die Hand. Und um diesen Perfektionismus geht es im heutigen Artikel.
Ich gehe darauf ein, woher unser Perfektionismus kommt und was es bedeutet perfekt zu sein. Auch erfährst Du, wie der gesunde Perfektionismus zu mehr Lebensfreude verhilft. Wie auch Du das erreichen kannst, erfährst Du am Ende in der Herzensübung!
Woher kommt der Drang nach Perfektion?
Meist sind wir angetrieben von äußeren Umständen. Bereits im Kindesalter wird der Grundstein für unseren Drang nach Perfektion gelegt. Besonders unsere Eltern und nahestehende Personen, wie Großeltern und Freunde, dienen als Vorbildfunktion. Das was sie vorleben, verinnerlichen wir. Es wird ein Teil von uns. Wie gehen sie mit den (schulischen) Leistungen der Kinder um? Sind sie selbst leistungsorientiert?
In den letzten Jahren nehmen auch immer mehr gesellschaftliche Institutionen Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Kinder in der Schule unterliegen immer mehr dem Leistungsdruck der Gesellschaft. Auch daher kommt unser Bedürfnis nach Perfektion. Nur die Besten werden anerkannt und kommen voran. Unsere schulische Leistung entscheidet über unseren weiteren Werdegang.
Doch nun stellt sich die Frage…
Was bedeutet es perfekt zu sein?
Perfektion ist subjektiv, was bedeutet, dass jeder eine andere Vorstellung von einer perfekten Welt hat. Du kannst es nicht jedem Recht machen. Wahrscheinlich möchtest Du so wenig Fehler begehen wie möglich und am Liebsten immer richtig handeln. Leider ist das nicht möglich. Es wird sich warscheinlich immer jemand finden, der etwas an Dir verändern möchte.
Aber…
Es wird auch immer jemand geben, der Dich perfekt findet so wie Du bist.
Es gibt genug Beispiele von Menschen, die in der Schule keine „gute Leistung“ vollbracht haben und dennoch etwas in der Welt bewirkten. Diese Menschen sind ihrem Herzen gefolgt und haben sich von nichts abbringen lassen. Sie haben ihren Perfektionismus in ihrer Herzensangelegenheit ausgelebt und wurden dadurch erfolgreich.
Was bedeutet für Dich Perfektionismus?
Bevor wir uns mit dem gesunden Perfektionismus beschäftigen frage Dich, was es für Dich persönlich bedeutet, perfekt zu sein.
Was müsstest Du an Dir ändern, um als perfekt zu gelten? Wie müssten andere sein?
Bedeutet perfekt sein, bereits alles zu wissen und zu können? Wäre es in diesem Fall in Ordnung Fehler zu machen? Wofür lebst Du dann noch auf dieser Welt, wenn Du Deiner Perfektion entsprichst?
Bedeutet es, den Vorstellungen anderer zu entsprechen oder Deinen eigenen? Bist Du perfekt, wenn Du es jedem Recht machst? Kannst Du es überhaupt jedem Recht machen? Und möchtest Du das überhaupt?
Warum es in Ordnung ist Fehler zu machen
Du wirst immer mal wieder Fehler machen, andere enttäuschen und in Deinen Augen oder in den Augen anderer nicht perfekt sein. Du bist „nur“ ein Mensch. Jeder macht Fehler. Ja, Du darfst Fehler machen. Du darfst nicht-perfekt sein.
Sieh es einfach mal so: „Fehler“ sind gemachte Erfahrungen. Aus unseren Erfahrungen lernen wir. Wir lernen, was wir möchten und was wir so nicht mehr haben wollen. Wir lernen auch, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen müssen.
Erst durch unsere jahrelange Erfahrung wissen wir in dieser Welt zurecht zu kommen. Manchmal brauchen wir nur etwas länger, bis wir gewisse Zusammenhänge verstanden haben. In diesem Leben wirst Du immer wieder auf die Probe gestellt und Du wirst ein Leben lang neue Erfahrungen machen. Macht das nicht unser Leben aus?
Mit dem gesunden Perfektionismus zu mehr Lebensfreude
Wie bereits oben beschrieben, sind wir oft angetrieben von äußeren Umständen. Unsere eigenen Bedürnisse bleiben dadurch oft auf der Strecke.
Ein wichtiger Schritt zum gesunden Perfektionismus ist es zu akzeptieren, dass Du dein bestes gibst und gleichzeitig Deine eigenen Bedürnisse im Auge behälst. Egal was Du machst, tu es für Dich.
Da Du es nicht jedem Recht machen kannst, solltest Du anfangen, Dein Leben nach Deinen Vorstellungen zu gestalten. Finde heraus, was Du möchtest und gestehe Dir ein, auf diesem Weg Fehler machen zu dürfen. Wie bereits erwähnt, sind Fehler gemachte Erfahrungen, die uns voran bringen können.
Ein Beispiel anhand meiner Erfahrungen
In diesem Zusammenhang möchte ich Dir ein Beispiel meiner Erfahrungen schildern. Ich selbst bin perfektionistisch veranlagt, wenn es darum geht, verschiedene Vorstellungen zu vereinen und die Wünsche jeden einzelnen zu erfüllen. Ich möchte unbedingt ein harmonisches Miteinander schaffen und glückliche Menschen um mich herum, weshalb ich mich selbst stresse.
Im Endeffekt konnte ich meist nicht alle glücklich machen und vernachlässigte zusätzlich meine eigenen Bedürfnisse.
Aus diesem Grund versuche ich mich immer wieder daran zu erinnern, bei mir selbst zu bleiben und meine Wünsche und Vorstellungen einzubringen. Ich werde mir bewusst, dass ich dieses Vorhaben nicht alleine umsetzen kann. Die Zusammenarbeit der gesamten Gruppe ist erforderlich. Ich alleine kann nicht die Entscheidung für alle treffen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Somit hat ein gesunder Perfektionismus auch etwas mit den eigenen Bedürfnissen zu tun. Die Umsetzung der eigenen Bedürfnisse erfordert Geduld, Mut und ein bisschen Gelassenheit.
Ich wünsche Dir ein Leben, in dem Du dich wohl fühlst und in dem Du deine Entscheidungen mit einem guten Gefühl in die Tat umsetzen kannst.
Und vergiss nicht: Du bist perfekt so, wie Du bist!
Im Folgenden findest Du bei den Herzensübungen verschiedene Fragen, die Dir helfen Deinen inneren Antreiber herauszufinden und was Dir in den jeweiligen Situationen gut tun würde.
Herzensübung
Finde heraus in welchem oder in welchen Bereichen deines Lebens Du perfekt sein willst. Vergiss nicht, es gibt auch einen gesunden Perfektionismus, der Dich voran bringt. Es ist zu unterscheiden, welcher Perfektionismus Dir ein gutes oder schlechtes Gefühl gibt. Versuche Dich für eine Weile zu beobachten und spüre in Dich hinein.
Frage Dich:
- Was hält mich vom Handeln ab?
- Fühlt sich mein Handeln und Denken gerade gut an oder fühle ich mich gestresst?
- Handle ich gerade nach meinen Vorstellungen oder bin ich angetrieben von den Forderungen anderer?
- Was würde sich in der jeweiligen Situation gut anfühlen?
- Wie kann ich das nächste Mal gelassener mit dieser Situation umgehen?
- Wie erinnere ich mich immer wieder an mein Vorhaben? Zum Beispiel Affirmationen, ein Glücksstein, ein Post-it/Poster oder ein Brief mit einer lieben Nachricht an Dich und vieles mehr.
Kennst Du auch das zwanghafte Gefühl der Perfektion, welches Dich vom Handeln abhält? Wie gehst Du damit um?
Auf meiner Instagram-Seite findest Du noch mehr Inspirationen. Hier entlang! 🙂
In Liebe, deine Silvia von TräumendesHerz ♥
Margit Appel
Hallo Silvia,
Deine aufbauenden und klaren Worte gefallen mir.
Liebe Grüße
Silvia
Dankeschön, das freut mich zu hören 🙂